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Odelzhausen, Friedhof St. Benedikt

Friedhöhe und Horror – das passt gut zusammen. Die Schauergeschichte, die sich an der Odelzhausener Pfarrkirche St. Benedikt ereignete, hat jedoch wenig mit ruhelosen Toten zu tun als vielmehr mit der versehentlichen Zerstörung eines Bodendenkmals. Die vermutlich aufs Mittelalter zurückgehenden Friedhofsmauern sollten im Sommer 2023 erneuert werden. Dafür war ein Eingriff ins Erdreich notwendig.

Eine archäologische Voruntersuchung ergab – erstaunlich im unmittelbaren Umfeld einer vormodernen Kirche – keinerlei Befunde. Der Bodenaushub wurde daher in Erwartung einer unbelasteten Fläche recht rigoros durchgeführt … bis Knochen zu Tage traten. Nun wurde das BLfD informiert. Für einige undokumentiert zerstörte Gräber kam diese Einsicht jedoch zu spät.

Einen zweiten Bauabschnitt konnten wir wissenschaftlich begleiten. Dabei dokumentierten wir 64 mittelalterliche und frühneuzeitliche Ruhestätten. Sie verraten einiges über den damaligen Totenkult. Während im Mittelalter Verstorbene im schlichten Leinenhemd zur letzten Ruhe gebettet wurden, nahm das Grabornat ab der Gegenreformation im 17. Jahrhundert deutlich zu. Davon zeugen Gewandhaken, Knopfreihen und Rosenkranzperlen, die sich – anders als die textilen Kleidungsbestandteile – im Boden erhalten haben.

Und das weitere Schicksal dieser menschlichen Überreste? Vollständige Bestattungen wurden anthropologisch bestimmt, gewaschen, inventarisiert und schließlich an die Staatssammlung für Anthropologie abgegeben. Von sechs Skeletten schickten wir Proben zur C14-Datierung an das BLfD. Einzelknochen, die in großer Zahl vorhanden waren, wurden wiederbestattet.