Ober & Niederbayern, Oberpfalz

Dipl. Betr.wirt Sikko Neupert M.A.

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Bayerisch-Schwaben

Dr. Marcus Simm M.A.

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Franken, Baden-Württemberg & Hessen

Thomas Kozik M.A.

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Büro für Archäologie – Neupert, Kozik & Simm

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Freising Diözesanmuseum

Auf dem Freisinger Domberg konnten wir die umfangreichen Sanierungsarbeiten des Diözesanmuseums begleiten.

Zum Stand der Sanierungen: Video

Podcast zur Ausgrabung: Podcast

Vor allem im Bereich des Lichthofs, aber auch bei Unterfangungsarbeiten der Fundamente konnten Reste mehrerer teils großer Siedlungen aufgedeckt werden: Die ältesten Befunde weisen in die späte Linearbandkeramik und zeugen davon, dass der Domberg bereits um 5.000 v. chr. besiedelt war. Einen Schwerpunkt bilden Funde der ausgehenden Frühbronzezeit ab 1.650 v. Chr., die zu einer befestigten Höhensiedlung auf dem Domberg gehören, welche bereits in der Fachwelt bekannt war. Das Fehlen mittelbronzezeitlicher Keramik lässt darauf schließen, dass dieser zentrale Ort um 1.450 v. Chr. aufgegeben wird und erst in der späten Bronzezeit wieder genutzt wird. Aus dieser Zeit stammt der größte Teil der Befunde, die auf eine soziale Elite schließen lassen. Am Ende der Urnenfelderzeit bricht die Siedlungstätigkeit erneut ab und findet in der vorrömischen Eisenzeit bis weit in das Mittelalter hinein keine Fortsetzung. Erst mit dem Ende des Mittelalters scheint dieser Teil des Berges wieder stärker genutzt worden zu sein und es fanden sich Reste einer terrassenförmigen Gartenanlage und mehrere Bauphase der später als Dechantei und Propstei genutzten Gebäude.

Im Untergeschoß eines Treppenhauses stieß man auf einen zuletzt nicht mehr zugängigen, gänzlich mit Bauschutt verfüllten Raum. Anhand seiner Graffiti ließ er sich klar als erzbischöflicher Karzer ansprechen, eine zellenartige Örtlichkeit von denkbar geringem Charme, offenbar fensterlos. An ihren Wänden haben sich einige Unglückliche durch Sprüche und Zeichnungen verewigt, es fallen sogar Namen, wobei teils nicht die Delinquenten selbst genannt sind, sondern ihre Peiniger: So findet sich die Profilansicht eines grimmig dreinschauenden Herrn mit schütterem Haar, die zur sicheren Identifizierung mit dem Zusatz „Eugen Abele“ versehen ist (Abb. 1). Verunglimpft wird hier wohl Pfarrer Eugen Abele (1874 – 1951), Verfasser des 1919 erschienenen Kirchenführers „Der Dom zu Freising“. In seiner Funktion als Inspektor des Erzbischöflichen Knabenseminars, die er geraume Zeit ausübte, hat sich Abele unter den Nachwuchspriestern offenbar nicht nur Freunde gemacht.