Dengkofen
Im Zuge der Erschließung einer neuen Gewerbegebietsfläche am Rande der Ortschaft Dengkofen (Lkr. Dingolfing-Landau) konnte eine Vielzahl von archäologischen Strukturen untersucht werden. Zu den Befunden zählen verschiedene Siedlungsreste wie Gruben, Pfostengruben und Gräben. Ein besonderes Highlight der Ausgrabung stellte ein fast vollständig freigelegter Hausgrundriss, bestehend aus mehreren Pfostensetzungen, einem Wandgraben und zwei begleitenden Längsgruben, zusammen mit einem daneben liegendem Grubenkomplex dar. Das darin enthaltende Fundmaterial lässt eine zeitliche Einordnung in das Altneolithikum, zur Kultur der Linearbandkeramik, zu. So fanden sich zahlreiche Keramikscherben mit der dafür typischen Bandverzierung der frühen bis mittleren LBK (Phase IIIa nach Pechtl) sowie Silices, darunter Pfeilspitzen, Abschläge und Klingen (u.a. mit Sichelglanz) und Fragmente geschliffener Steinbeile. Ein in einem Pfostenloch entdeckter, vermutlich bronzezeitlicher Spinnwirtel spricht für eine mehrphasige Belegung des Fundortes. Insgesamt bot der Platz hinsichtlich seiner Position an einem Fließgewässer, aufgrund des sich gut für Ackerbau eignenden Lössuntergrundes sowie der leicht erhöhten Geländeposition ideale Siedlungsbedingungen.
Baggerarbeiten
In Dengkofen wird der Oberboden maschinell abgezogen – darunter fanden sich zahlreiche archäologische Spuren.

Keramik
Die älteste geborgene Keramik weit in die Linearbandkeramische Kultur. Oben rechts: nicht maßstabsgetrues Beispiel aus dem Gäubodenmuseum Straubing (Quelle: wikipedia).
Steinwerkzeug
Aus den jungsteinzeitlichen Befunden stammen ca. 200 Steinwerkzeuge, wie Bohrer, Kratzer, Klingen und Pfeilspitzen aus Jura-Hornstein
Querschnittprofil
Die Befunde wurden geschnitten und so die teils komplexe Struktur der sich überlagernden Gruben festgestellt.
Hausgrundriss
Nachdem das Baggerplanum geputzt wurde, konnte der Grundriss eines über 7.000 Jahre alten Hauses erkannt werden.
Grabungsfoto
Große Siedlungsgruben wurden im „Schachbrettsystem“ geschnitten.