Ober & Niederbayern, Oberpfalz

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Aying

Der geplünderte Grabhügel

In Aying betreuten wir ein Bauprojekt und stießen auf einen alten Grabraub: Inmitten eines 18,50 m umfassenden Kreisgrabens – wohl den Resten eines Grabhügels – fanden wir eine stark beraubte Bestattung. Nur noch die Unterschenkel des jungen Mannes waren vorhanden. Aufgrund des wertvollen Sporenpaares und des exponierten Bestattungsortes ist er klar als Teil der (alten) Elite des Ortes auszumachen.

Im 8. Jahrhundert veränderten sich die politischen Verhältnisse und Strukturen im Herzogtum Baiern grundlegegend. In diesen unruhigen Zeiten ist vielerorts die Anlage von Grabhügeln zu beobachten. Die weithin sichtbaren Grabmonumente dienten als Symbole für den Herrschaftsanspruch ihrer Erbauer, die somit über ein identitätsstiftendes „Ahnengrab“ verfügten. Warum genau diese Bestattungsform gewählt wurde, ist in der archäologischen Forschung umstritten: Manifestiert sich in den Hügeln eine alte konservative Elite, die ihre Angehörigen mit heidnisch zu verstehenden Grabsitten bestattet, um an vorchristliche Zeiten anzuknüpfen? Dieses alte Erklärungsmodell gerät mehr und mehr ins Wanken. Neufunde wie der aus Aying können helfen, die Bestattungsriten besser zu verstehen.