Ober & Niederbayern, Oberpfalz

Dipl. Betr.wirt Sikko Neupert M.A.

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Bayerisch-Schwaben

Dr. Marcus Simm M.A.

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Franken, Baden-Württemberg & Hessen

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Büro für Archäologie – Neupert, Kozik & Simm

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Flächengrabung in München-Freiham

Im Westen der Landeshauptstadt München soll zwischen der bestehenden Neuaubinger Bebauung im Osten und der BAB A99 im Westen der neue Stadtteil Freiham entstehen. Unser Büro wurde mit der Untersuchung von Los 3 beauftragt. Mit einem Flächeninhalt von ca. 56.000 qm umfasst es ein ungefähr 300 Meter langes Teilstück der Schulstraße, die Sportstraße, zwei Wohnstraßen, einen Teilbereich des Sportcampus sowie die Fläche einer Kindertagesstätte.

 

Die Ausgrabung der Fläche Freiham Nord erbrachte insgesamt 537 Befunde, die vorgeschichtliche bzw. römische Siedlungs- und Bestattungstätigkeiten für diesen Bereich belegen.

Im südlichen Bereich ist mit der spätneolithischen Hockerbestattung der älteste Befund lokalisiert. Zeitlich schließen sich ein wenige Meter entfernt liegender Hausgrundriss vom Typ Eching-Öberau an sowie die frühbronzezeitliche Kinderbestattung, welche am Westrand des Grabungsareals zum Vorschein kam. Aus den dokumentierten Pfostengruben sind mindestens weitere zehn Hausgrundrisse rekonstruierbar, die über gesamte Fläche verteilt sind. Aufgrund fehlender Konstruktionsmerkmale und signifikanter Beifunde können jedoch nur allgemein in einem bronzezeitlichen Horizont verortet werden können. Nur unter Vorbehalt ist eine differenziertere Ansprache bei den Hausgrundrissen 15 und 16 als früh-/mittelbronzezeitlichen bzw. spätbronze-/urnenfelderzeitlich zu treffen.

Im mittleren Bereich der Grabungsfläche wurden insgesamt fünf Kreisgräben unterschiedlicher Größenordnung freigelegt. Während die drei kleinsten Kreisgräben vermutlich in der Mittel- bis Spätbronzezeit erbaut worden waren, spiegelt sich im Befund der beiden größten Anlage eine mehrphasige Nutzung wider, die im Fall von Bef. 470 sogar von der mittleren Bronzezeit bis in die Eisenzeit reichen könnte.

Im westlichen und im nördlichen Teil des Grabungsareals kamen je zwei Urnenbestattungen zu Tage, bei welchen anhand einiger aussagekräftigen Ausstattungselemente von einer früh- bis älterurnenfelderzeitlichen Datierung (Stufe Bz D / Ha A) ausgegangen werden kann.

Die jüngste Zeitstellung repräsentieren ein Ofenbefund und der Hausgrundriss 12 samt umliegenden Gruben im Osten der Fläche. Das Fundmaterial legt eine Datierung in die römische Kaiserzeit nahe.