Innenstadt Dingolfing, Steinweg
Auf dem Gelände Dingolfing, Steinweg 15-19 werden Eigentumswohnungen nebst Bürogebäude errichtet und teilweise an die bestehende denkmalgeschützte historische Bausubstanz angeschlossen. Das Gelände befindet sich in starker Hanglage zwischen der Oberstadt und der eigentlichen Kernstadt mit Markt und Pfarrkirche. Der Steinweg verläuft dabei durch ein innerstädtisches Tor, den sogenannten „Reiserbogen“.
Die aufgedeckten und dokumentierten Befunde umfassen Mauerzüge, -fundamente und -füllungen, Pflasterungen, Ofenkonstruktionen, Keramikkonzentrationen, Sickerschächte und – bedingt durch die Hanglage – teils recht mächtige kolluviale Schichten. Von besonderer Bedeutung sind die angeschnittenen Reste einer zweiphasigen spätmittelalterlichen Befestigungsmauer. Die stratigrafisch ältesten Befunde stellen die durch diese Mauer geschnittenen hochmittelalterlichen Kulturschichten dar. Diesen ist ein teilweise gestörter Befund mit einem menschlichen Schädel zuzuordnen (Zeitungsbericht). Dem 14. Jahrhundert kann aufgrund der historischen Daten die erste Phase der Stadtmauer zugerechnet werden. In diese Phase datiert auch eine verkohlte Schwellbalkenkonstruktion. Im 15. Jahrhundert kam es zu einer Erneuerung der Befestigungsmauer. Für die Frühe Neuzeit lässt sich am Standort eine Hafnerei mit einer Reihe von Ofenresten und materialreichen Verfüllungen nachweisen.