Ober & Niederbayern, Oberpfalz

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Büro für Archäologie – Neupert, Kozik & Simm

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81737 München

Karlskron, Ortsteil Adelshausen

Ergebnis der Sondage: negativ

Wenn bei Rettungsgrabungen bedeutende Befunde zu Tage treten, freut das die archäologische Fachwelt – weniger die Bauherren. Denn: „Die notwendige Dokumentation kann in Abhängigkeit von der Funddichte auch bei kleinräumigen Bodeneingriffen einen erhöhten zeitlichen und finanziellen Aufwand bedeuten.“

So der Wortlaut eines Bescheids des Landratsamts Neuburg-Schrobenhausen. Das Amt erteilte uns damit die Freigabe zu Grabungen im Karlskroner Ortsteil Adelshausen. Bauherr war in diesem Fall die Bayernwerk Netz GmbH, die Anfang 2025 auf Ackerland eine Flurstation errichten wollte. Dummerweise handelte es sich nicht um x-beliebiges Ackerland. In ebendieser Gegend lebten im Mesolithikum (ca. 10. – 6. Jahrtausend v. Chr.) Jäger- und Sammlergruppen. Trotz ihrer nomadischen Lebensweise hinterließen sie Spuren im Boden, etwa Steinwerkzeuge, Feuerstellen oder sogar Bestattungen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass derlei (Be-)Funde auch im geplanten Baugebiet auftreten würden, war hoch. Dafür sprach ein dokumentiertes Bodendenkmal, das in unmittelbarer Nähe lag. Auch die Geländebeschaffenheit ließ steinzeitliche Überreste vermuten: Wo bald eine Schaltzentrale Ackerfurchen überblicken würde, thronte einst ein Sandhügel über Marschland. Solche Erhebungen nutzten die mesolithischen Nomaden als Ausgangspunkte, um das umliegende Donaumoos, eine halbnasse Landschaft mit gutem Nahrungsangebot, zu erschließen. Das Feuchtgebiet wurde erst im 18./19. Jh. trockengelegt.

Eine archäologische Untersuchung war also angebracht. Um den zeitlichen Aufwand möglichst gering zu halten, wurden zunächst zwei Grabungssondagen durchgeführt. Diese durchleuchteten auf der überschaubaren Fläche von 1 m² alle Bodenschichten, in denen Funde zu erwarten waren. Außerdem fand ein Oberbodenabtrag des gesamten Baugrundes statt. Wären hier Funde ans Licht gekommen, hätte die Untersuchung auf tiefere Schichten ausgeweitet werden müssen. Doch die Bauherren hatten Glück: Das Sondageergebnis blieb negativ. Und wir waren auch nicht böse, das Projekt so schnell abschließen zu können.