Ober & Niederbayern, Oberpfalz

Dipl. Betr.wirt Sikko Neupert M.A.

Mobil: +49 177 / 270 7767

Bayerisch-Schwaben

Dr. Marcus Simm M.A.

Mobil: +49 1590 / 40 71 884

Franken, Baden-Württemberg & Hessen

Thomas Kozik M.A.

Mobil: +49 1590 / 415 444 1

Büro für Archäologie – Neupert, Kozik & Simm

+49 177 / 270 7 7 67

Nailastr. 2

81737 München

Wörthsee, Ortsteil Steinebach

Eine Grabung im Ortsteil Steinebach der Gemeinde Wörthsee zeigte im Frühling 2024, dass manche Aspekte menschlichen Lebens über 2000 Jahre hinweg erhalten bleiben.

Anlass der Grabung war der Neubau zweier Einfamilienhäuser. Deren Baugrund lag auf dem Gebiet eines bekannten Bodendenkmals: Hier lebten bereits in der Latènezeit (ca. 450 v. Chr. – Christi Geburt) Menschen. Eine Rettungsgrabung musste also potenziell vorhandene Siedlungsspuren sichern.

Tatsächlich wurden in den vier bearbeiteten Flächen Überreste von Pfosten- und Grubenhäusern, etliche Abfallgruben, ein Brunnenschacht und Hinweise auf einen Ofen gefunden. Eventuell lief durch die eisenzeitliche Siedlung auch eine befestigte Straße. Diese könnte sogar parallel zum modernen Hochstaudenweg verlaufen sein. Zusammen mit der Ausrichtung der Häuser würde damit eine gewisse Kontinuität von der Latènezeit bis heute bestehen.

Auch aufschlussreiche Objektfunde gab die Erde frei: Eine Bernsteinperle liefert Hinweise auf Handelskontakte ins Baltikum, Knochen von Rindern, Schafen bzw. Ziegen, Schweinen – und Hunden – deuten auf die Ernährungsgewohnten der eisenzeitlichen Steinebacher hin.

Besonders interessant ist ein Laufknochen der Spezies Gallus Gallus – also eines Huhnes. Hühner wurden zuerst in Ostasien domestiziert, nach Mitteleuropa gelangten sie erst im 1. Jahrtausend v. Chr über die Alpen. Der in Steinebach gefundene Knochen stellt daher einen frühen Nachweis von Federvieh auf bayerischem Boden dar. Eine Mensch-Tier-Beziehung, die bis heute anhält – was die Herde neugieriger Freilandhühner, die der Grabung einen Besuch abstattete, bestens bewies.